Tag 5

Tag 5

Skyros 2021 · 14. Oktober 2021

Der Morgen startete mit einer etwas kniffligen Aufgabe. Wurde doch der Autoschlüssel im Kofferraum eingesperrt. So wurden einige von uns erst einmal zu Autoknackern. Anschliessend ging es an die Arbeit.

Eine Gruppe besuchte heute die KITA in Skyros, die kurz vor der Eröffnung steht. Verschiedene Sanierungsarbeiten, wie z.B. spachteln, malen und Bodenplatten verlegen waren die Aufgaben. Als wir den Raum betraten, waren wir alle schockiert. Alles war alt, leichte Schläge gegen die Wand verursachten, dass die Farbe der Wand sich abgeblättert hat. Trotz all diesen abgeneigten Gefühlen haben wir auch diese Herausforderung angenommen.  Zu dritt befreiten wir die Wand von dem Abblättern, indem wir mit einem Spachtel alles grob abgekratzt haben. An manchen Stellen der Wand kamen Stücke, samt einer Tiefe von 2-3cm, mit. Der ganze Staub musste weg, bevor wir die Wände streichen konnten. Aus diesem Grund fegten wir zuerst den Boden. Mit einer Spachtelmasse füllten wir alle Löcher, damit die Wand wieder einigermassen Eben wurde. Nun hiess es abwarten, bis die ersten Flächen getrocknet sind. In dieser Zeit deckten wir mit einer Küchenpapierrolle den Boden ab, damit keine Farbe auf den Boden gelangt. Das Bestreichen der Wände ging schnell. In dieser Zeit demontierten wir den alten Fernseher. Selbstverständlich haben wir auch einen neuen Fernseher mitgebracht. Das Montieren vom neuen Fernseher verlief reibungslos. Zum Schluss putzten wir die ganze KITA, damit die Kinder einen guten, sowie auch sauberen Start haben. Wir waren uns einig, dass unser Einsatz etwas geholfen hat. Zugleich wussten wir auch, dass noch viel mehr passieren muss, weil alle Wände kaputt sind. Die Küche ist sehr alt und rostig, ebenfalls sind die Räume feucht und auch schlecht beleuchtet. Ein mögliches Projekt für das nächste Jahr ist daher die ganze KITA zu renovieren.

Marta durfte das Krankenhaus von Skyros besuchen. Sie hatte viele Erwartungen und Hoffnungen, um spezielle Unterschiede zur Schweiz zu erkennen. Angekommen im Krankenhaus waren alle ein klein wenig verwirrt. Es wurde von der Spitalleitung nicht alle informiert, dass sie heute kommen würde. Sie sass zuerst im Stationszimmer, wo eine Zigarette nach der anderen brannte. Eine sympathische Krankenschwester erklärte ihr, dass sie nicht zu viele Erwartungen an spezielle Fälle haben sollte, dieses Spital sei eher ein «Gesundheitszentrum». Sie würden Notfälle aufnehmen und je nach Grad der Verletzung/Krise weiter ins nächstliegende Spital auf dem Festland verlegen. Stationär haben sie Pflegehilfen, ausgebildete Krankenschwestern und spezialisierte Ärztinnen. Fälle wie Schwangerschaften oder schwere Autounfälle, finden keinen festen Platz hier. Mit spannenden Geschichten und Informationen wurde sie durch das «Zentrum» geführt. Leider konnte sie kaum selbständig Tätigkeiten erfüllen, da die Spitalmitarbeitenden nicht informiert wurden, dass sie als weitere Mitarbeiterin kam, um zu helfen. Heute war jedoch auch nicht viel Akutes los. Mehrere Leute kamen ins Krankenhaus, um einen Corona-Test zu machen – oder auch sich impfen zu lassen. In den Stationszimmern waren mehrere Fliegen zu sehen bzw. zu hören, natürlich brannten auch wieder Zigaretten. Vor dem Fenster entdeckte sie jedoch das Schockierendste. Das Areal war vollkommen von einer Schafherde umzingelt. Unter der Herde waren auch Hühner zu finden. Sie dachte sich mehrere Male, was passieren würde, wenn ein solches Tier in einem Spital wie dieses reinspazieren würde. Hygieneunterschiede waren also stark erkennbar. Nichtsdestotrotz hatte sie eine großartige Zeit und war sehr positiv überrascht, dass das Personal trotzt Mangel an Raum und professionelles Material so aufgestellt und freundlich war. Sie meinte jedoch zum Schluss, dass sie aus dem heutigen Tag wieder viel gelernt habe.

Eine weitere Gruppe widmete sich den Lebensmittel- und Hygienematerialeinkäufe. Anhand von Listen gingen sie in den nahegelegenen Supermarkt einkaufen. Nach dem das Material alles in Tüten abgefüllt wurde, brachten sie dieses zu den bedürftigen Personen. Zum Teil erzählten die Leute von ihren Lebensgeschichten. Es war sehr beeindruckend und berührend diese zu hören. Eine ältere Dame war so dankbar, dass wir sie mit einigen Materialien versorgt haben, dass sie uns im Gegenzug ein Praline anbot. Diese waren zwar etwas angelaufen, aber schmeckten noch lecker.

Um 15:30 Uhr trafen wir uns alle beisammen in unserem Lagerraum, denn Silvia (Sozialarbeiterin) wollte mit uns ein Gespräch führen, indem sie uns ein Feedback von den Einwohnern gibt und uns wichtige Charaktereigenschaften fürs Leben mit auf den Weg gibt.

Michael, Pascal, Alexandra und Ladina besuchten am Abend noch die Musikschule. Da musizierten sie mit den Kindern und gaben diesen Lektionen. Dies hat ihnen viel Spass gemacht.

Am Abend wurde unsere ganze Swiss for Greece Gruppe von Dimitri (Hafenmeister), zu einem wundervollen Abendessen, als Dankeschön für unsere Arbeiten, eingeladen. Das Essen hatten sie für uns gekocht und vorbereitet. Grösstenteils wurden griechische Spezialitäten aufgetischt. Neben einem griechischen Dessert wurden wir mit einer Swiss for Greece personalisierten Torte überrascht. Dies nutzten sie als Geburtstagstorte für unsere tolle Michaela (Mica). Auch diese Feier war atemberaubend. Nach dieser großartigen Zeit bedankten wir uns herzlich bei den Personen, welche den heutigen Abend möglich gemacht haben und freuen uns jetzt schon, sie nächstes Jahr wiederzusehen.

Highlight Michael

Ich durfte wieder die Musikschule besuchen. Als erstes wurde ich herzlich begrüsst. Nach einem Privatkonzert für mich unterrichtete ich einige Schüler im Schlagzeug. Ich konnte ihnen einige einfache Grooves beibringen. Dabei wurde spürbar, dass Musik Menschen verbindet, egal welche Sprache man spricht.

Highlight Marta

Heute war ich im Spital von Skyros. Das Gebäude war sehr klein, auch die Krankenschwestern teilten mir mit, dass diese «Station» nur für Notfälle benutzt wird. Dann würden die Patienten weitergeschickt werden. Hygieneunterschiede gab es viele, ersichtliche Merkmale die zeigten, dass die Leute hier nicht die guten Ressourcen besitzen wie wir in der Schweiz. Die Leute waren jedoch erstaunlich freundlich und aufgestellt.

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